Die niederländische Bauindustrie steht vor einem großen Wandel: Bis 2050 muss der Sektor vollständig kreislauffähig sein. Das bedeutet, dass man sich von den traditionellen Baumethoden verabschieden und zu einem Ansatz übergehen muss, der sich auf die Wiederverwendung von Materialien, die Einsparung von Energie und die Minimierung von Abfall konzentriert. Diese Aufgabe erfordert mehr als nur technische Lösungen; es geht darum, eine neue Denkweise zu entwickeln und neue Wege zu beschreiten.
Kreislauforientiertes Bauen und Abreißen: eine neue Herausforderung
Jedes Bauprojekt ist einzigartig, und das gilt sicherlich auch für Kreislaufprojekte. Beim Kreislaufbau und -abbruch gibt es nicht immer eine Standardlösung. Manchmal liegen Kreislauflösungen auf der Hand, aber oft müssen völlig neue Ideen entwickelt werden, um nachhaltige Ergebnisse zu erzielen. Dies erfordert einen flexiblen und maßgeschneiderten Ansatz. Es müssen auch neue Fragen beantwortet werden: Wie wählt man Materialien aus, die wiederverwendet werden können? Was sind die langfristigen Kosten und Vorteile von Kreislaufbauweisen? Wie baut man ein Netz von Zulieferern auf, die denselben Kreislaufprinzipien folgen?
Konkrete Fragen für Kreislaufbauprojekte
In der Praxis werfen Kreislaufprojekte oft spezifische Fragen auf. Einige Beispiele sind:
- Abriss und Renovierung: Wie formulieren Sie eine Ausschreibung für Abbrucharbeiten, die auf Kreislaufwirtschaft ausgerichtet ist? Nach welchen Kriterien können Sie Abbruchunternehmen beurteilen, die kreislauforientiert arbeiten?
- Bauprojekte mit einer niedrigen MPG-Bewertung: Die MPG-Bewertung (Environmental Performance of Buildings) gibt an, wie nachhaltig ein Gebäude ist. Wie kann man die Kreislaufwirtschaft in ein Projekt integrieren, wenn man wenig Erfahrung mit nachhaltigen Baumethoden hat?
- Erste Schritte in Richtung Kreislaufwirtschaft: Für Unternehmen, die noch keine Erfahrung mit Kreislaufwirtschaft haben, ist eine Anleitung zur Konzeptentwicklung erforderlich, um sicherzustellen, dass die Projekte mit den Nachhaltigkeitszielen übereinstimmen.
Zwischen Abriss und Bau: eine wertvolle Übergangsphase
Eine interessante Entwicklung innerhalb der Kreislaufwirtschaft ist der Übergang zwischen Abriss und Bau. Hier bietet sich die Möglichkeit, Materialien aus Abbruchprojekten direkt im Neubau wiederzuverwenden, zum Beispiel durch die Wiederverwendung von Materialien wie Rundholz, keramischen Dachziegeln oder Ziegeln. Durch die Zusammenarbeit mit Herstellern und Lieferanten dieser Kreislaufmaterialien kann sichergestellt werden, dass Materialien mit einem niedrigen Umweltkostenindikator (EQI) auf den Markt kommen und so zu einer nachhaltigen Bauwirtschaft beitragen. Diese Übergangsphase zwischen Abriss und Neubau bietet ein großes Potenzial, bringt aber auch logistische Herausforderungen mit sich, wie die Koordinierung des richtigen Zeitpunkts und der Qualität der Materialien.
Vom Produkt zum Konzept
Bei der Kreislaufwirtschaft geht es nicht nur um neue Produkte, sondern vor allem um die Entwicklung eines umfassenden Kreislaufkonzepts.
Ein erfolgreiches Kreislaufprodukt setzt voraus, dass auch die Prozesse rund um das Produkt stimmen, vom Aufbau einer nachhaltigen Lieferkette bis zur Suche nach den richtigen Märkten für das Produkt.Nehmen wir zum Beispiel einen Hersteller von Fassadensystemen. Für ihn besteht die Herausforderung nicht nur darin, ein neues Fassadensystem zu entwerfen, sondern auch die internen Prozesse anzupassen, neue Qualitätsstandards zu erfüllen und eine kreislauforientierte Marketingstrategie zu entwickeln.
Vier Schritte zur Entwicklung von Kreislaufkonzepten
Bei der Entwicklung von Kreislaufkonzepten folgen wir häufig vier Schritten, um von der Idee zur Umsetzung zu gelangen:
- Chancen erkennen: Indem wir über den Tellerrand hinausschauen, suchen wir nach innovativen Möglichkeiten, CO₂ zu sparen und Materialien effizient zu nutzen.
- Auswahl von Lösungsansätzen: In enger Zusammenarbeit mit den Interessengruppen ermitteln wir, welche Richtungen erfolgversprechend sind.
- Entwicklung von Konzepten: Diese Richtungen werden in technisch machbare und finanziell tragfähige Konzepte umgesetzt.
- Praktische Umsetzung: Schließlich erstellen wir einen Umsetzungsplan und ein klares Geschäftsmodell, damit das Konzept auch wirklich umsetzbar ist.
Dieser Ansatz stellt sicher, dass Kreislaufambitionen nicht nur Ideen bleiben, sondern auch tatsächlich umgesetzt werden.
Sind Sie neugierig, wie Ihr Projekt kreislauffähig gemacht werden kann? Kontaktieren Sie uns für ein unverbindliches Beratungsgespräch oder laden Sie unser Wissensdokument von unserer Website herunter. Gemeinsam arbeiten wir an einem zukunftssicheren Bausektor.